Wie die cloudbasierte Lösung von symmedia das Servicegeschäft im Maschinenbau beschleunigt

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Ziel des Innovators für digitale Servicelösungen symmedia war es, sein Geschäft durch den Wechsel zu einer cloudbasierten Lösung zu transformieren. Das Ergebnis, der Secure Service Hub (SSH), repräsentiert eine neue Generation eines äußerst sicheren Kollaborationssystems, das zu einem 50-prozentigen Anstieg im Neugeschäft geführt hat.

Marktführer bei Industrie-4.0-Lösungen

symmedia ist der weltweit führende Anbieter von sicheren digitalen Servicelösungen für den Maschinen- und Anlagenbau, der von seinem Hauptsitz in Bielefeld aus Kunden auf der ganzen Welt den Weg ebnet, modernste Internet-of-Things-(IoT) Technologien zu nutzen.

Als Pionier für Industrie-4.0-Lösungen beschäftigt symmedia rund 100 Mitarbeiter mit Schwerpunkt in Europa und Asien. Seine Produkte werden in mehr als 100 Ländern weltweit genutzt. 

Zum Kundenstamm zählen 75 zum Teil namhafte Unternehmen wie etwa der Optikhersteller Zeiss und der Automobilhersteller Audi. 

Seit dem Start vor mehr als 25 Jahren hat sich das Unternehmen mit seiner Kernlösung SP/1 einen soliden Ruf als Anbieter von ebenso sicheren wie zuverlässigen Fernzugriffs- und Servicelösungen für Industriemaschinen erworben. 2017 wurde es vom Industriekonzern Georg Fischer übernommen.

SP/1 war eine Client-Server-basierte Lösung, die Kunden ein leistungsfähiges und zuverlässiges System für die Fernwartung und Steuerung von Industriemaschinen bot. Es war in erster Linie eine White-Label-Lösung für Maschinenhersteller, die sie ihrerseits als zusätzlichen Service für Endkunden anboten.


Strategische Umstellung auf cloudbasierte Plattform

SP/1 ist nach wie vor ein marktführendes Produkt, aufgrund der Architektur mussten Kunden jedoch ein eigenes Rechenzentrum bereitstellen, was Zusatzkosten für Installation und Betrieb verursachte.

Daher zählten überwiegend Maschinenhersteller zum Kundenkreis von symmedia. Sie konnten diese Kosten tragen, indem sie SP/1 mehreren Kunden zugleich anboten. Im Vergleich zu der viel größeren Gruppe von Endkunden, die Maschinen zur Herstellung ihrer Produkte einsetzen, stellen Maschinenhersteller jedoch eine kleine potenzielle Kundenbasis dar.

Im Jahr 2020 beschloss symmedia daher, sein Geschäftsmodell grundlegend neu auszurichten und den deutlich größeren potenziellen Kundenstamm der Maschinenbetreiber zu adressieren. Hierfür musste SP/1 komplett neu konzipiert, die Funktionalität verbessert und zusätzliche Flexibilität durch die Migration in die Cloud erreicht werden. Auch eine Webschnittstelle, auf die von mobilen Geräten oder Desktops aus zugegriffen werden kann, sollte integriert werden.

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Neuausrichtung waren gut, da Industrie 4.0 sich immer mehr durchsetzt und Maschinenbetreiber zunehmend das Potenzial von IoT-Geräten nutzen, um Produktionseffizienz und Nachhaltigkeit zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken.

Die Realisierung erforderte ein Projektteam mit Kompetenzen im Bereich sowohl der Cloud als auch der Weboberfläche und hatte als oberste Priorität, die hohen Sicherheitsstandards von symmedia einzuhalten.

Für die gemeinsame Konzeption, den Aufbau der Systeme und die Entwicklung der Architektur griff symmedia auf die Expertise von Sopra Steria zurück.

 

Wir haben eine völlig neue Generation der sicheren Fernüberwachung und des Servicemanagements für Industriemaschinen geschaffen. Sie ist ein Game-Changer.

Andreas Thal

Geschäftsführer, symmedia

Eine neue Generation der Fernüberwachung und des Servicemanagements

Anstatt die Entwicklung auszulagern, arbeitete Sopra Steria innerhalb des symmedia-Projektteams und stellte insgesamt 18 Experten bereit. Mit ihrem Fachwissen in den Bereichen Full-Stack-Entwicklung, UX-Design, Lösungsarchitektur, Operations Engineering und Projektmanagement waren sie eine enorme Bereicherung. Das Projekt wurde agil in zweiwöchigen Scrum-Zyklen bewältigt. Von der Einführung bis zur Inbetriebnahme vergingen lediglich 18 Monate – eine bemerkenswerte Leistung, wenn man die Komplexität der neuen Lösung berücksichtigt.

Das Ergebnis war der Secure Service Hub (SSH): eine webbasierte Servicelösung, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Maschinen sicher und dezentral zu überwachen und zu warten. Sie fungiert zusätzlich als zentrale Drehscheibe für die Speicherung der Anlagendokumentation, für die Kommunikation und für den Informationsaustausch.

Die Lösung wird in der Microsoft Azure Cloud betrieben und bietet Kunden einen vielseitigen, zuverlässigen und sicheren 24-h-Service. Da die Lösung webbasiert ist, ist weder eine Servereinrichtung noch eine Softwareinstallation erforderlich, was die Einstiegshürden und die Lizenzgebühren enorm senkt.

Der SSH ist damit eine neue Generation der Fernwartungsschnittstelle für Industriemaschinen.

Er bietet nicht nur einen geräteunabhängigen Zugriff, sondern erleichtert auch die digitale Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern. Eine wichtige neue Funktion ist beispielsweise das Service Case Management Tool: Hiermit kann im Falle einer Störung ein Reparaturticket erstellt und Informationen mit internen und externen Partnern innerhalb der SSH-Plattform ausgetauscht werden.

Im Ergebnis können Verantwortliche mit Hilfe von Videokonferenzen, Bildschirm- und Dateifreigaben oder auch interaktiven Whiteboards sichere, organisationsübergreifende Chatrooms mit Reparaturtechnikern einrichten. Der gleichzeitige Fernzugriff auf das HMI (Human Machine Interface) oder auf die Steuerungseinheit der Maschine durch die Techniker des 2nd und 3rd Levels des jeweiligen Maschinenherstellers ist problemlos möglich und beschleunigt die Reparaturarbeiten.

Der SSH wird somit zum zentralen sicheren Repository für Asset-Daten sowie Wartungs- und Reparaturprotokolle.

Schneller, günstiger und umweltfreundlicher bei höchstem Sicherheitsniveau

Der neue SSH hat das Geschäft von symmedia enorm angekurbelt. In nur etwas mehr als sechs Monaten hat symmedia einen 50-prozentigen Anstieg der Neukunden verzeichnet, die sich für die neue Lösung entschieden haben.

Ein Highlight: Mit der Senkung der Investitionskosten für Kunden um den Faktor zehn hat sich der Verkaufszyklus von etwa zwölf Monaten auf nur wenige Wochen verkürzt.

Die optimierte Weboberfläche des SSH ermöglicht darüber hinaus ein schnelleres Onboarding der Kunden – eine Verkürzung von bis zu neun Monaten bei der Legacy-Lösung auf nur eine Woche. Auch mit der Fernwartung können Kunden ihre Effizienz steigern und Kosten reduzieren.

So hat die Servicegeschwindigkeit bei Rena Systems (Technologieführer bei Nassbearbeitungsgeräten) um das Fünffache zugenommen. Kürzere Stillstandszeiten bedeuten höhere Produktivität.

Eine weitere wichtige Kosteneinsparung ergibt sich aus der Tatsache, dass der SSH die Integration von Drittanbieter-Apps ermöglicht, so dass Maschinenbetreiber einen viel größeren Spielraum haben, mit Dienstleistern über den Preis zu verhandeln.

Der SSH trägt auch zur Verringerung der CO2-Bilanz eines Unternehmens bei: Probleme werden früher erkannt, Anfahrten der Techniker fallen mit der Fernüberwachung in großem Maße weg. Die CO2-Emissionen können so spürbar gesenkt werden.

Jetzt, da der SSH erfolgreich eingeführt wurde, arbeitet symmedia an einer weiteren Ausbaustufe, dem Launch der Lösung in China Anfang 2024.

  • 20+ Sopra-Steria-Experten ergänzen das Projektteam
  • 18 Monate vom Projektstart bis zur Inbetriebnahme
  • 50% Zunahme der Neukunden seit Einführung der Lösung
Unsere Experten haben präzises Fachwissen mit Anpassungsfähigkeit kombiniert und die Cloud-Migration vom Reißbrett in die Realität umgesetzt.

Nils Barkow

Account Manager, Energy, Utilities & Industrials, Sopra Steria

Nils Barkow

Nils Barkow

Account Manager - Energy, Utilities & Industrials