Bei der Etablierung von tugendhaftem Verhalten in Wirtschaft und Verwaltung sind die Mitarbeitenden in Führungspositionen der zentrale Faktor. 84 Prozent der Entscheiderinnen und Entscheider in Unternehmen und Behörden
sind der Ansicht, dass ethisch korrektes Handeln bei den Führungskräften anfängt. Monetäre Anreize für werteorientierte Führung fehlen allerdings. Das ergibt die Studie „Managementkompass Survey Good
Company“ von Sopra Steria.
"Unternehmen und Behörden wirtschaften auf Dauer solider, wenn es ihnen gelingt, eine klare Positionierung, eine starke Marke und eine Wertschöpfungskette aufzubauen, die auf einem stabilen Wertegerüst
basiert. Die Etablierung von ethisch korrektem Verhalten, das die gesamte Belegschaft verinnerlicht, ist eine wichtige Grundlage hierfür“, sagt Ulf Glöckner, Head of Sopra Steria Next, der Managementberatung von
Sopra Steria.
Für die Mehrheit der Befragten (60%) ist die regelmäßige Kommunikation wichtiger Unternehmenswerte die wichtigste Maßnahme, diese Werte zu verankern. Für 49 Prozent sind die Führungskräfte
die zentrale Stellschraube: Aus ihrer Sicht werden Werte in Wirtschaft und Verwaltung am besten dauerhaft gelebt, wenn Führungskräfte als Botschafter fungieren und dafür entsprechend geschult werden.
"Nur wenn Führungskräfte Werte wie Fairness, Respekt und Verantwortung ihren Teams vorleben, können Unternehmen und Behörden Mehrwerte aus einer Good-Company-Strategie erzeugen. Ihre Rolle als Wertebotschafter
ist nicht zu unterschätzen. Deshalb sollten Leadership-Schulungen nur eine Maßnahme von mehreren sein, damit Führungskräfte diese Rolle ausfüllen können“, so Ulf Glöckner.
Boni-Reform unterstützt wertebasierte Managementkonzepte
Über Schulungen hinausgehende Maßnahmen wie Incentivierung und Zielvereinbarungen werden derzeit nur sehr selten genutzt. Lediglich neun Prozent der befragten Unternehmen und Behörden knüpfen Boni an das Erreichen ökologischer
Kennzahlen, um nachhaltiger zu werden. Sechs Prozent knüpfen Boni an soziale Kennzahlen und sieben Prozent an das Erreichen von Governance-Kennzahlen.
Werte werden nicht von 0 auf 100 von allen Beteiligten gelebt. Vor allem bei Veränderungen helfen Anreize. Zahlreiche Unternehmen und Behörden nutzen heute die Möglichkeit der leistungsorientierten Vergütung, um Geschäftsziele
zu erreichen. Dieses Instrument sollten sie ebenfalls für ESG-Ziele häufiger anwenden und beispielsweise einen niedrigen Energieverbrauch, eine geringe Abfallmenge oder auch die Diversität der Belegschaft stärker incentivieren“,
rät Ulf Glöckner von Sopra Steria Next. „Mit der Verknüpfung von Bonuszahlungen und ESG-Zielen unterstreichen Unternehmen deutlich die Bedeutung eines ethisch korrekten Verhaltens der Führungskräfte
und stärken ihre Rolle als Wertebotschafter nach innen und außen.“
Über die Studie
Die Studienreihe Managementkompass Survey erscheint dreimal pro Jahr. Für diese Ausgabe zum Thema „Good Company“ wurden 371 Entscheiderinnen und Entscheider aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung in Deutschland befragt. F.A.Z.
Business Media | research befragte die Teilnehmenden, inwieweit ethische Grundsätze sowie ökologische, soziale und unternehmerische Verantwortung in den Strategien und Maßnahmen verankert sind. Die Studie wurde im September
2023 im Auftrag des F.A.Z.-Instituts und von Sopra Steria online durchgeführt.
Unser Magazin zum Thema „ Good Company“ mit Best-Practice- und Think-Tank-Beiträgen für Entscheiderinnen und Entscheider steht hier zum Download bereit: