Teams und Slack sind das neue Word: Drei von vier Arbeitgebern erwarten Kenntnisse in digitalen Tools

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Zwei von drei Entscheidern sehen Kompetenzlücken

Jeder zweite Arbeitgeber in Deutschland investiert in ortsflexibles Arbeiten – im Volksmund Homeoffice genannt –, um damit Fachkräfte zu gewinnen und an sich zu binden. Ebenso viele setzen auf ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement. Deutlich weniger, 35 Prozent, werben im HR-Management gezielt mit dem Thema Nachhaltigkeit und nur 27 Prozent mit einer ausgefeilten Diversity-Strategie. Ob die Maßnahmen erfolgreich sind, wissen viele Unternehmen nicht. Nur neun Prozent investieren in die Auswertung von HR-Daten, ergibt die Studie „Managementkompass Survey Skilling“ von Sopra Steria.

Die Zahlen zeigen: Viele Digitalkompetenzen, die vor drei Jahren nur von wenigen beherrscht wurden, sind aus dem Berufsleben nicht mehr wegzudenken. Wer seine Mitarbeitenden nicht mit den nötigen Kenntnissen ausstattet, wird beispielsweise an Effizienz einbüßen und an Attraktivität gegenüber potenziellen Partnern. Arbeitgeber spüren, dass sich Jobprofile schneller verändern als noch vor fünf Jahren und viele neue Kenntnisse zur Grundausstattung gehören. 34 Prozent der Befragten stimmen zu, dass das Gros der Mitarbeitenden nicht die heute notwendigen Skills einer digitalen Arbeitswelt besitzt.

Mehrheit der Arbeitgeber registriert allgemeinen Skill Gap

65 Prozent der Entscheiderinnen und Entscheider sehen zudem generell Skill-Lücken im eigenen Unternehmen, abseits von digitalen Kompetenzen. Unter einer Kompetenzlücke oder einem Skill Gap versteht man eine Diskrepanz zwischen den benötigten Kompetenzen für eine Position und den Skills der innehabenden Person. 21 Prozent der Befragten geben an, dass mindestens 60 Prozent des Personals betroffen sind und nicht vollständig über die für das Jobprofil erforderlichen Skills verfügen.

Der Anteil der Arbeitgeber mit Skill Gaps variiert stark je nach Branche und Mitarbeiterzahl, so die Studie. Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungssektor und der verarbeitenden Industrie melden überdurchschnittlich häufig Kompetenzlücken. Im öffentlichen Dienst mit seiner besseren Planbarkeit beklagt nur jeder zweite Befragte einen Skill Gap in seiner Behörde.

Temporäre Lücken sind nicht zu verhindern, lassen sich aber managen: „Es gibt methodische und technologische Instrumente, die für Transparenz sorgen und die Planung erleichtern“, sagt Katja Thielemann, HR-Beraterin bei Sopra Steria. Stark im Unternehmen vernetzte Personalabteilungen erkennen Kompetenzlücken beispielsweise eher als HR-Teams, die Daten nicht systematisch erheben und auswerten. Vor allem große und mittelständische Unternehmen profitieren. Denn je mehr Mitarbeitende eine Organisation hat, desto wahrscheinlicher sehen die Befragten einen Skill Gap in ihrer Belegschaft.

Planvolles Kompetenzmanagement kommt zu kurz

Bei der Mehrheit der Arbeitgeber hapert es an der nötigen Analytik. Ein Viertel der Befragten, die einen Skill Gap in ihrer Organisation sehen, verzichtet auf die systematische Bestimmung eines konkreten Wertes für die Kompetenzlücke. Jeder zweite Arbeitgeber bestimmt mögliche Kompetenzlücken im Mitarbeitergespräch. Nur jeder zehnte führt regelmäßig toolgestützt Skill-Gap-Analysen durch. „Ohne standardisierte und vergleichbare Prozesse laufen Arbeitgeber Gefahr, Kompetenzen subjektiv zu bewerten und mögliche Lücken zu übersehen“, so Katja Thielemann.

Um einen Skill Gap festzustellen, braucht es ein Grundverständnis der Jobanforderungen ebenso wie eine Erhebungsmethode zum Skill Set der Fachkraft. Ein digital hinterlegtes Skill Set der Mitarbeitenden erlaubt es zudem, dieses mit dem Kompetenzprofil der jeweiligen Position zu matchen. Fach- und HR-Abteilungen können so zudem auf Basis dieser Daten gemeinsam die Fortbildungen gezielter planen und Talent-Pools aufbauen.

 

Über die Studie „Managementkompass Survey Skilling“

Diese Online-Befragung wurde im September 2022 von F.A.Z. Business Media | research im Auftrag des F.A.Z.-Instituts und von Sopra Steria durchgeführt. Insgesamt wurden 395 Entscheiderinnen und Entscheider aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung befragt.

Die Ergebnisse der Studie und Details zur Methodik finden Sie auf dieser Website.

 


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