Neue Arbeitsformen: Öffentliche Verwaltung will mit Cloud Computing agiler werden

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Jeder zweite Entscheider (56 Prozent) in Deutschlands öffentlicher Verwaltung erhofft sich neue Arbeits- und Organisationsformen durch den Einsatz von Cloud Computing. 49 Prozent versprechen sich mehr Innovationsfähigkeit. Öfter als Entscheider in der Industrie und bei Finanzdienstleistern sehen sie die Cloud zudem als Baustein einer Lösung für mehr Sicherheit. Das sind die Ergebnisse der Studie „Potenzialanalyse Cloud in Europa“ von Sopra Steria und dem F.A.Z.-Institut.

Um agiler und kreativer arbeiten zu können, setzen Deutschlands öffentliche Verwaltungen und Versorgungsunternehmen auf Cloud Computing. Während die Skalierbarkeit der eigenen IT bei 77 Prozent der Finanzdienstleister und Industrie-Unternehmen das stärkste Argument für den Cloud-Einsatz ist, gilt dies in der öffentlichen Verwaltung nur für 49 Prozent der Befragten. Die dortigen Entscheiderinnen und Entscheider sind vor allem von der Möglichkeit überzeugt, Arbeitsabläufe neu zu gestalten. „Im Gegensatz zu anderen Branchen hat die öffentliche Verwaltung es mit einem sehr gut planbaren Niveau beim Datenaufkommen zu tun. Die Skalierbarkeit steht daher oftmals nicht im Vordergrund“, sagt Frank Csehan, Senior Manager Public Sector bei Sopra Steria.

Dafür versprechen sich 37 Prozent der Befragten in den Verwaltungen mehr Datensicherheit durch die Cloud – das sind wiederum deutlich mehr als in der Industrie und bei den Finanzdienstleistern. Jeder Vierte (23 Prozent) erwartet die leichtere Einhaltung von Compliance- und Governance-Richtlinien. Bemerkenswert daran: Gerade in der öffentlichen Verwaltung werden die Sorgen um die Datensicherheit und den Datenschutz mit 51 und 55 Prozent als die häufigsten Gründe gegen den Einsatz der Cloud angeführt.

Hybrid-Cloud-Ansatz für die Verwaltung

„Die Datensicherheit ist für die großen Anbieter Teil des Geschäftsmodells und so investieren sie auch massiv in diesen Bereich. Viele On-Premises-Systeme sind hingegen über Jahre und Jahrzehnte gewachsen. Das ist technologisches Stückwerk, was der Sicherheit nicht zuträglich ist“, gibt allerdings Frank Csehan zu bedenken. „Die Überlegenheit von On-Premises-Systemen ist ein Mythos, der sich aber offensichtlich noch immer hält“, erklärt Csehan die gegensätzlichen Aussagen.

Für zwei von drei der befragten Entscheiderinnen und Entscheider (61 Prozent) in Behörden steht zudem fest, dass sie ausschließlich Rechenzentren mit Standort in Deutschland nutzen würden. Zum Vergleich: Bei der Industrie ist das nicht einmal bei der Hälfte der Befragten (40 Prozent) relevant, bei den Finanzdienstleistern nur bei knapp einem Drittel (34 Prozent). „Die großen Hyperscaler betreiben alle Rechenzentren in Deutschland. Eine Antwort auf die Standortfrage ist das aber natürlich nur, wenn die Daten dann auch dort verbleiben“, sagt Csehan. Möglichen Bedenken kann die öffentliche Verwaltung auch mit einem Hybrid-Cloud-Ansatz begegnen.

Über die Studie

Die Studie „Potenzialanalyse Cloud in Europa“ von Sopra Steria und dem F.A.Z.-Institut gibt die Ergebnisse einer Befragung unter 204 Entscheidern und Führungskräften aus den Branchen Finanzdienstleistungen, verarbeitendes Gewerbe, öffentliche Verwaltung und Versorgung sowie Telekommunikation und Medien wieder. Im Mai und Juni 2020 wurde danach gefragt, welche Cloud-Lösungen sie nutzen, welche Vorteile und Hindernisse sie sehen und wie sie zu GAIA-X stehen.

 

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