Traditionsbank oder Digitalbank? Diese Einteilung sollte eigentlich überholt sein. Für die neue Ausgabe der Studie Digital Banking Experience Report haben wir sie dennoch verwendet. Denn nach Auffassung der Mehrheit der Kunden in Deutschland ist der Übergang zu einer „digitalen Traditionsbank“ nicht abgeschlossen.
Vier zentrale To-dos für Banken haben wir aus der
Kundenbefragung herausgefiltert:
1. „Gebt uns komfortable Sicherheit!“
Banken betreiben einen immensen Aufwand, um Identitätsdiebstahl und Betrug zu vermeiden, aufzudecken und zu bekämpfen. Beim Thema Cybersicherheit unterstützen sie ihre Kunden vielfältig. Doch Kartensperre per Telefon reicht vielen
nicht mehr. Sie wollen per App schnell wieder „bankable“ sein und einen Cybersecurity-Vorfall melden. Die digitale Traditionsbank schafft es, eine für Kunden unangenehme Situation in ein positives Erlebnis zu verwandeln.
2. „Unterscheidet euch stärker!“
Banken in Deutschland haben ein Differenzierungsproblem. Viele Kunden haben ein Konto bei einer Traditions- und eines bei einer Neobank. In der Befragung konnten
sie häufig nicht sagen, welche besser ist, beispielsweise beim Onboarding oder in puncto Antworttempo. Eine digitale Traditionsbank kennt ihre Kunden dank konsequenter Datennutzung derart gut, dass sie durch (hyper)personalisierte
Angebote einen spürbaren Unterschied erzeugt.
3. „Gebt uns Transparenz bei der nachhaltigen Geldanlage!“
Nachhaltigkeit ist für Bankkunden weiterhin ein wichtiges Kriterium für die Depot-Zusammenstellung. Die Relevanz ist allerdings
rückläufig. Unsicherheit durch Informationslücken lässt viele zögern. Digitale Traditionsbanken rechnen ihren Anlegern vor, was sie beispielsweise ihr Ausschluss von Kernkraft-, Tabak- oder Rüstungsaktien aus Anlagen
an Rendite kostet. Außerdem können sie das gute Gewissen ihrer Kunden unterstützen, indem sie per digitalem Storytelling aufzeigen, welche guten Anliegen sie im abgelaufenen Jahr unterstützt haben – vermehrt auch mithilfe
von GenAI.
4. Mehr Anreize für Mobile Banking bitte!“
App-S tores sind heute prall gefüllt mit Banken-Apps, und diese belegen mittlerweile vordere Ranking-Plätze beim Thema Benutzerfreundlichkeit.
In Sachen Nutzung und Bekanntheit besteht jedoch Luft nach oben. Digitale Traditionsbanken verfolgen einen konsequenten Weg der Entwöhnung. Sie machen sämtliche Leistungen auf dem Smartphone verfügbar, erklären die neue Banking-Welt
und belohnen ihre Mobile-only-Nutzer – auch monetär.
Fazit: Ziel der Banken sollte somit sein, Kunden über das Smartphone das Gefühl zu geben, dass sie mit einer Privatbank zusammenarbeiten. Das gilt sowohl für heutige Traditions- als auch für Neobanken. Es bleibt spannend,
wer schneller eine digitale Traditionsbank wird. Mein Educated Guess: Heutige Traditionsbanken sind früher eine digitale Traditionsbank als die Neobanken. Was meinen Sie?
Laden Sie sich den Digital Banking Experience Report herunter und nehmen Sie Impulse für die
Transformation Ihres Finanzinstitutes mit. Und schreiben Sie mir, was für Sie eine digitale Traditionsbank ausmacht und warum ich womöglich mit meiner Prognose falschliege. Ich freue mich auf Ihr Echo!
Martin Stolberg
Head
of Banking
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